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Ein Muschelfischer fährt aus dem Hörnumer Hafen
Ein Muschelboot fährt aus dem Hafen in Hörnum

Start der diesjährigen Miesmuschel Saison in Hörnum

 

Frische Miesmuscheln aus der Nordsee vor Hörnum sind nicht nur ein Geschmackserlebnis, sondern auch Superfood . Mit ihrem leicht nussigen Aroma, reich an Eiweiß und arm an Fett, liefern sie eine Fülle an Mineralien, Kalk, Phosphor und Vitaminen.
Hörnum, an der südlichen Spitze von Sylt gelegen, bietet dank seiner idealen Bedingungen und dem sauberen, nährstoffreichen Wasser des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer den perfekten Standort für die Miesmuschelzucht. Hier wird die Zucht nachhaltig betrieben, um das empfindliche ökologische Gleichgewicht zu erhalten. Die Miesmuschelbänke werden regelmäßig überwacht und gepflegt, um beste Qualität zu garantieren.

Ein Blick in die Geschichte der Muschelfischerei vor Sylt


Vor etwa 150 Jahren begann die Geschichte der Muschelfischerei vor Sylt. Ende der 1970er Jahre verband die schleswig-holsteinische Landesregierung die Vergabe von Fanglizenzen mit der Bedingung, eigene Produktionsanlagen zu errichten. Ein Unternehmen aus dem niederländischen Yerseke erfüllte diese Kriterien und sicherte sich die Fläche. Im Gegensatz zu anderen Fischereilizenzen sind diese Lizenzen kostenpflichtig.

1986 wurde das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer zum Nationalpark erklärt, was strenge Auflagen zum Schutz der Gewässer mit sich brachte. Seit 2012 regelt ein neuer Vertrag die Muschelfischerei im Nationalpark. Die "wilde" Muschelfischerei wurde stark eingeschränkt und die Kulturflächen reduziert. 250 Hektar sind modernen Saatmuschelgewinnungsanlagen vorbehalten, eine Vereinbarung, die bis Ende 2031 gilt. Der Weg zur Errichtung einer solchen Anlage umfasst die Auswahl des Standorts, die Wassertiefe und den Schutz vor Seegang. Sind alle Faktoren erfüllt, wird die strom- und schifffahrtspolizeiliche Erlaubnis erteilt.

Nachhaltige Zuchtmethoden


Die Zucht der Miesmuscheln erfolgt im Bodenkulturverfahren in sogenannten Saatmuschelgewinnungsanlagen. An den im Meeresboden verankerten Konstruktionen sind an schwimmenden Rohren vier Meter tiefe Netze befestigt. Hier siedeln sich im Frühjahr junge Miesmuscheln an, die sonst aufs offene Meer treiben und nie zur Reife gelangen würden.

Nach wenigen Wochen werden sie von einem Spezialkutter abgeerntet und zu den Bodenkulturen gebracht, wo sie weiter reifen. Die Miesmuschelzucht in Hörnum zeigt eindrucksvoll, wie nachhaltige Praktiken und wirtschaftliche Interessen miteinander harmonieren können. Sie unterstützt die lokale Wirtschaft, fördert den Tourismus und trägt zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts im Wattenmeer bei.

Kulinarische Traditionen


Traditionell werden Miesmuscheln in einem großen Topf oder einer Schüssel serviert. Dabei isst man sie direkt aus der Schale und verwendet die erste leere Muschelschale als Zange, um die nächsten Muscheln zu greifen. Begleitet werden sie oft von Brot oder Pommes Frites, um die köstliche Brühe aufzutunken.

Die Miesmuschelzucht vor Hörnum ist ein gutes Beispiel dafür, wie Tradition, Nachhaltigkeit und kulinarischer Genuss perfekt miteinander verschmelzen können. Genießen Sie die frischen, nussigen Muscheln aus der Nordsee!