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Glänzend durch den Sommer. So lautete das Motto des Aktionsbündnisses „Kein Vergessen. Im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus“, das vom 21.-24. April landesweit in Schleswig-Holstein stattfand. Im Fokus standen dabei die zahlreichen Stolpersteine, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern sollen.
Am Wochenende wurde auch auf der Insel Sylt an 22 Stellen geputzt und gewienert. Kleine quadratische, unscheinbare Messingsteine wurden zum Glänzen gebracht. Ihre Inschriften weisen auf Menschen hin, die auf Sylt Opfer des Nationalsozialismus wurden. Aus unterschiedlichsten Gründen. Sie hatten politisch eine andere Auffassung, sie wurden als Juden bezeichnet, oder sie waren einfach nur anders.

Stolperstein C. Jessen SyltAnfang März 2022 rief der Sylter Arbeitskreis „Erinnerungskultur Nationalsozialismus auf Sylt“ Engagierte dazu auf, sich mit an der Aktion zu beteiligen. „Es dauerte nur wenige Tage, dann waren alle Steine vergeben“, teilten Silke von Bremen und Alexander Römer mit, die Mitglied des Arbeitskreises sind und die Aktion mit betreuten und koordinierten. Der Arbeitskreis freut sich sehr, dass solch ein großes Interesse bestand und Menschen aller Altersstufen sofort bereit waren, sich den Stolpersteinen zu widmen. Dies sei ein gutes und wichtiges Zeichen. Konfirmanden, Nachfahren, Insulaner und Besucher der Insel haben sich jeweils einem der Erinnerungssteine gewidmet Im Anschluss wurde meistens der Person noch gedacht, die Stelle mit einer Kerze und Blume ergänzt. Nun glänzen die Messingsteine durch den Sommer, wirken weniger unscheinbar, bevor im letzten Drittel des Jahres wieder Gedenktage stattfinden, die an die Opfer des nationalsozialistischen Terrors erinnern.
Mit der Aktion „Kein Vergessen“, die am Wochenende landesweit stattfand, möchte der „Arbeitskreis Erinnerungskultur Nationalsozialismus auf Sylt“ auf unser aller Verantwortung für einen aufrichtigen Umgang mit der deutschen Schuld für die Verbrechen des Nationalsozialismus hinweisen und leicht übersehbare Geschichte sichtbar machen.
Der Arbeitskreis mahnt, dass die Versuche, den deutschen Faschismus und seine Verbrechen zu relativieren oder zu einer Bagatelle in der deutschen Geschichte zu verharmlosen, ernst genommen werden müssen. Die gegenwärtige politische Lage zeigt deutlich, dass wir nicht vergessen dürfen. Ein herzliches Dankeschön geht an alle, die diese Aktion unterstützt haben und der Arbeitskreis freut sich, wenn auch über das gesamte Jahr, sowie in 2023 bei der nächsten Aktion das Interesse und die Aufmerksamkeit groß sind. Wer sich weiter zu Erinnerungskultur Nationalsozialismus auf Sylt informieren möchte, kann unter info@soelring-museen.de Kontakt zum Arbeitskreis aufnehmen.

Foto: Silke v. Bremen