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Außergewöhnlich gut besuchte Versammlung im Congresscentrum zur Diskussion aktueller Inselthemen

Bürgerbeteiligung auf Sylt: Rekordbesuch bei Einwohnerversammlung im CCS

Der gestrige Montagabend wird vielen Syltern noch lange in Erinnerung bleiben. Das Congress Centrum Sylt (CCS) platzte förmlich aus allen Nähten, als sich etwa 500 Einwohner zur angekündigten Bürgerversammlung einfanden. Der Hauptgrund für den enormen Andrang: Die heftig diskutierten Straßenausbaubeiträge, die viele Insulaner vor große finanzielle Herausforderungen stellen könnten.

 

Unter der souveränen Leitung von Bürgervorsteher Andreas Dobrzinski entwickelte sich ein intensiver, aber stets sachlicher Dialog zwischen Bürgern und Verwaltung. Den Auftakt machte Kämmerer Martin Marställer mit einem detaillierten Einblick in die kommunalen Finanzen unter dem Doppik-System – eine Präsentation, die durchaus Fachwissen erforderte und bereits erste lebhafte Diskussionen auslöste.

Das Kernthema des Abends wurde von einem Trio der Interessenvertretung beleuchtet: Sönke Andersen, Cornelia Reckert und Torben Uekermann legten die Problematik der geplanten Straßenausbaubeiträge dar. Besonders bewegend war der Beitrag von Cornelia Reckert, die mit Videostatements alteingesessener Sylter die persönlichen Schicksale hinter den nüchternen Zahlen aufzeigte.

Die anschließende Diskussionsrunde brachte verschiedene Lösungsvorschläge hervor – von einer Erhöhung der Kurtaxe bis hin zu Landesförderungen. Doch keine der Optionen schien den Knoten durchschlagen zu können. Auch der Vorschlag von Markus Gieppner von den Insulanern, die Ferienhaus-Besitzer stärker in die Pflicht zu nehmen, stieß auf geteilte Resonanz.

Bürgermeister Carsten Kerkamm vermittelte mit seinen Ausführungen Zuversicht für die weitere Entwicklung. Die ursprünglich ebenfalls geplanten Themen wie das neue Inselleitbild und die Problematik illegaler Ferienwohnungen mussten aufgrund der intensiven Diskussionen verschoben werden.

Die entscheidende Gemeinderatssitzung am 21. November wird nun ebenfalls im CCS stattfinden – diesmal mit geöffneter Empore, um noch mehr Bürgern die Teilnahme zu ermöglichen. Welche konkreten Lösungen die Kommunalpolitik für die komplexe Situation finden wird, bleibt mit Spannung zu erwarten. Der gestrige Abend hat jedoch eindrucksvoll gezeigt, wie lebendige kommunale Demokratie aussehen kann: Mit engagierten Bürgern, die trotz kontroverser Standpunkte respektvoll miteinander diskutieren.

Die hohe Beteiligung und das große Engagement aller Anwesenden unterstreichen die Bedeutung dieser Thematik für die Sylter Bevölkerung. Es wurde deutlich, dass nur im konstruktiven Dialog zwischen Bürgern, Verwaltung und Politik tragfähige Lösungen für die Zukunft der Insel gefunden werden können.