Sylt gut auf erwartete Flüchtlinge vorbereitet
Amtsgemeinden: Ausreichende Kapazitäten zur Unterbringung
Wie der Kreis Nordfriesland aktuell mitteilte, würden im Kreisgebiet und damit auch auf Sylt derzeit keine weiteren Quartiere für Flüchtlinge benötigt. Sollte sich diese Lage jedoch wieder ändern, sind die Sylter Amtsgemeinden für die Aufnahme weiterer Flüchtlinge gut vorbereitet: "Wir können etwaige Zuweisungen mühelos bewältigen", erläutert Amtsvorsteher Rolf Speth. Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der vier Amtsgemeinden Hörnum, Wenningstedt-Braderup, Kampen und List sehen daher im Falle einer neuerlichen Zuweisung die – wie von der Verwaltung der Gemeinde Sylt erwogene – Belegung von Turnhallen daher als nicht erforderlich: "Die Gemeinde Wenningstedt-Braderup hat zudem bereits angeboten, an zwei Standorten komfortable, mobile Holzhäuser für Flüchtlinge aufzustellen", so Speth.
Zur Ausgangssituation: Der Kreis Nordfriesland weist der Insel Sylt pauschal Kontingente an Flüchtlingen zu. Das Amt Landschaft Sylt hat sich dabei mit der Gemeinde Sylt darauf geeinigt, 25 Prozent der Ankömmlinge aufzunehmen. Rolf Speth: "Abhängig von einem entsprechenden Beschluss der Gemeindevertretung Hörnum könnten wir künftig drei Haushälften des Bundes zur Unterbringung zur Verfügung stellen können. Darüber hinaus wird Mitte des Jahres ein Haus der Gemeinde zum Bezug frei. Außerdem hat die Gemeinde List angeboten, etwa 35 Flüchtlinge aufzunehmen. Unter diesen Prämissen können wir die Quote von 25 Prozent locker erfüllen, sollte es zu neuerlichen Zuweisungen für Sylt kommen."
Für die Zukunft verweist das Amt Landschaft Sylt auf die Option, Flüchtlinge auch in Wenningstedt unterzubringen. "Bereits im vergangenen Herbst haben wir der Gemeinde Sylt angeboten, den Menschen ein Quartier zu bieten und zwar nicht etwa in Containern, sondern in menschenwürdigen, mobilen Holzhäusern", berichtet Wenningstedts Bürgermeisterin Katrin Fifeik und kritisiert in diesem Zuge: "Doch offensichtlich hat man sich mit dem Vorschlag bis heute nicht weiter beschäftigt. Umso unverständlicher erschien unter diesem Gesichtspunkt die Erwägung der Verwaltung der Gemeinde Sylt, Flüchtlinge in Sylter Turnhallen unterzubringen."
Katrin Fifeik weiter: "In stehen Wenningstedt zwei entsprechende Flächen zur Verfügung. Wohl gemerkt haben wir der Gemeinde Sylt schon im Oktober unseren Vorschlag unterbreitet. Die Antwort: Aufgrund der großen Nachfrage auf dem Markt seien solche Holzhäuser ohnehin nicht lieferbar. Was jedoch keineswegs richtig war: Der Hersteller hatte uns zugesichert, die gewünschte Zahl an Häusern binnen vier Wochen auszuliefern – die ersten zehn Häuser sogar binnen einer Woche", unterstreicht Katrin Fifeik. Mehr noch: "Die mobilen Häuser könnten in der Folge sogar einer sinnvollen Nachnutzung zugeführt werden, etwa als auf Sylt dringend benötigte Unterkünfte für Saisonpersonal oder Auszubildende."
Alternativ sieht Wenningstedts Bürgermeisterin auch den bereits diskutierten Standort am Flughafen für die Aufstellung von Holzhäusern als ideal geeignet an: "Die Lage ist sehr zentral, auch dort wäre eine Nachnutzung für Saisonpersonal oder Auszubildende gegeben – und das Kommunale Liegenschafts-Management der Gemeinde Sylt könnte sich wieder auf seine originäre Aufgabe, den Wohnungsbau für Sylter, konzentrieren."