Sylt, bekannt für seine malerischen Strände und das mondäne Flair, spielt eine zentrale Rolle im Küstenschutz von Schleswig-Holstein. Jedes Jahr wird hier etwa eine Million Kubikmeter Sand auf die Strände gespült, um den jährlichen Verlust durch Sturm und Wellen auszugleichen. Diese Maßnahmen sind essenziell, denn die exponierte Lage der Insel in der Nordsee schützt auch das dahinterliegende Festland vor Sturmfluten.
Finanzierung und Umfang der Maßnahmen
In diesem Jahr stehen rund 8,6 Millionen Euro für die Sandaufspülungen bereit, finanziert durch den Bund, das Land Schleswig Holstein und die Europäische Union. Diese Summe liegt um zwei Millionen Euro über den Kosten des Vorjahres, da in dieser Saison rund 100.000 Kubikmeter mehr Sand benötigt werden. Der Grund dafür ist die Zunahme von sogenannten Kantenfluten, bei denen die Wasserstände etwa einen Meter über dem normalen Hochwasser liegen und besonders viel Sand abtragen.
Planung und Durchführung
Im Frühjahr untersuchten Experten des Landesbetriebs für Küstenschutz die insularen Westküstenabschnitte, um festzustellen, wo und in welchen Mengen Sand aufgespült werden muss. Diese präzisen Planungen sind seit 50 Jahren fester Bestandteil des Küstenschutzes.
Die eigentliche Sandaufspülung wird von einem Saugbagger Spezialschiff durchgeführt. Dieses Schiff pumpt Sand aus bis zu 30 Metern Tiefe und etwa acht Kilometer vor Westerland aus dem Meer. Das Sand-Wasser-Gemisch wird über Rohrleitungen an die Küste transportiert und dort von Raupen verteilt. Dieses aufwändige Verfahren stellt sicher, dass die Strände wieder stabilisiert werden. Im Vorfeld wird die Sandentnahmestelle auf dem Grund der Nordsee genau festgelegt.
Herausforderungen des Klimawandels für Sylt
Der Küstenschutz wird durch den Klimawandel vor immer größere Herausforderungen gestellt. Der Meeresspiegel ist heute etwa 20 Zentimeter höher als vor hundert Jahren.
Fazit
Die jährlichen Sandaufspülungen auf Sylt sind eine notwendige Maßnahme, um die Insel und das Festland vor den Naturgewalten der Nordsee zu schützen. Durch die Finanzierung von Bund, Land und EU sowie die langjährige Erfahrung im Küstenschutz werden diese Projekte erfolgreich umgesetzt. Angesichts des Klimawandels bleiben solche Maßnahmen jedoch auch in Zukunft unverzichtbar.