Perfekter Wind und hohe Wellen begeisterten die Zuschauer und die Rider gleichermaßen
Da haben die Organisatoren des Windsurf World Cup Sylt alles richtig gemacht. Wegen der günstigen Wetterprognose war der Wettkampfstart um einen Tag vorverlegt worden und so begeisterten die besten Waverider der Welt die Zuschauer bereits am Freitag mit einer großartigen Show am Brandenburger Strand.
Nach den Trials der Herren, bei denen die besten vier Fahrer das Main-Event erreichten, begann um 13:00 Uhr der Start des Hauptfeldes, für das sich Lokalmatador Marius Hermann nicht qualifizieren konnte. Die deutschen Wellenreiter präsentierten sich in guter Form und zeigten den heimischen Fans, dass auch ohne den verletzten aktuellen Weltmeister Philip Köster große Sprünge möglich sind.
Gegen Alex Mussolini war allerdings kein Kraut gewachsen. Der Spanier bezwang im Halbfinale zunächst seinen Landsmann und Weltranglistenersten Victor Fernandez Lopez und im Finallauf Thomas Traversa aus Frankreich. „Ich bin super glücklich über diesen Erfolg. 2009 habe ich hier im Finale gegen Klaas gewonnen, das es noch einmal klappt beim größten Windsurf-Event der Welt ist einfach unglaublich“, freute sich der 31-Jährige über seinen tollen Erfolg. Dritter in der Herrenkonkurrenz wurde der Australier Jaeger Stone.
Beste Deutsche waren Dany Bruch, der auf Teneriffa lebt, und Klaas Voget. Beide Fahrer schieden im Viertelfinale aus und belegten einen geteilten fünften Platz. Dabei war vor allem der Auftritt des Hamburgers Klaas Voget, der in dieser Woche zum zweiten Mal Vater geworden war, bemerkenswert. „Ich hatte in den letzten Tagen einige schlaflose Nächte und habe am Freitag um vier Uhr morgens noch die Windeln meines Sohnes Jelle gewechselt, bevor ich mich auf den Weg nach Sylt gemacht habe. Deshalb war ich etwas kaputt, aber das Publikum hat mich nach vorn gepusht“, erklärte der 37-Jährige, der im stürmischen Wind von Sylt hellwach war und den Zuschauern hohe Backloops und rasante Wellenritte zeigte.
Bei den Damen bezwang Iballa Moreno im Endlauf ihre Zwillingsschwester Daida und löste diese damit als Weltranglistenerste ab. Iballa Moreno: „Die Bedingungen waren hier wie immer sehr schwierig und ganz anders als zu Hause in Spanien. Ich bin super glücklich über diesen Sieg.“ Den dritten Podiumsplatz belegte Sarah-Quita Offringa von Aruba.
Die Kielerin Steffi Wahl und Lina Erpenstein aus Aschaffenburg teilten sich Rang fünf. „Schade, meine Niederlage gegen Amanda Beenen war knapp. Aber ich kann mich ja in der Double Elimination revanchieren“, gab sich Steffi Wahl optimistisch. Wenn der Wind mitspielt, wird am Brandenburger Strand eine Rückrunde im Waveriding, auch Double Elimination genannt, ausgetragen. Dann bekommen alle Fahrerinnen und Fahrer noch einmal die Chance, den größten Windsurf-Event der Welt zu gewinnen.